News
In der Rubrik News informieren wir über Berufspolitische Tätigkeiten im nationalen und internationalen Bereich, über kommende GNPÖ Veranstaltungen und berichten über vergangene Aktivitäten.

UNSERE VERANSTALTUNGEN
48. TREFFEN DER GNPÖ-REGIONALGRUPPE OBERÖSTERREICH 02.10.2025
Einladung zum 48. Treffen der GNPÖ-Regionalgruppe Oberösterreich am Donnerstag, den 2.Oktober 2025 von 18:00-21:00Uhr im Klinikum Wels-Grieskirchen mit einem Fachvortrag von OÄ Dr.in Hörmanseder zum Thema Schlaganfall und Impulsvorträgen mit anschließender Diskussion über die neurologische Tätigkeit auf den einzelnen Stationen bis zur Reha, mit Impulsen aus dem Klinikum Wels und dem Neuromed Campus.
Bitte um Anmeldung bis 24.09.2025: 48. Treffen der GNPÖ Regionalgruppe Oberösterreich – GNP
COMING SOON
Science-Talks & Neuro-Talks
Kaminabend am 16.10.2025
Generalversammlung mit Fachvortrag am 06.11.2025
GNPÖ-MITGLIEDER BEFRAGUNG 2025
Das sagen unsere Mitglieder
Ein herzliches Dankeschön an alle, die an unserer Mitgliederbefragung 2025 teilgenommen haben! Rund ein Drittel unserer Mitglieder hat sich die Zeit genommen, uns Einschätzungen, Wünsche und Anregungen mitzuteilen – ein wertvoller Beitrag für die Weiterentwicklung unserer Arbeit.
Was besonders gut ankommt:
Hervorragend bewertet wurden unsere Fortbildungsformate – insbesondere die Seminare-Advanced, Hands-on-Workshops und unsere Online-Angebote, die immer mehr Zuspruch finden. Auch die nationalen Netzwerke sowie die Mitarbeit in fachrelevanten Gremien wurden als zentrale Stärken der GNPÖ hervorgehoben.
Ebenfalls geschätzt:
- Ermäßigungen bei Fortbildungen
- Fachlich fundierte Informationen über Newsletter und Mailings
- Unterstützungsangebote zur Zertifizierung in Klinischer Neuropsychologie
Die „Zeitschrift für Neuropsychologie“ wird regelmäßig gelesen, wobei der Wunsch nach noch stärkerer Praxisorientierung und thematischer Vielfalt geäußert wurde.
Wichtige Impulse für die Zukunft
Deutlich wurde auch der Wunsch nach:
- Transparenterer Kommunikation über Kooperationen und Aktivitäten der GNPÖ
- Stärkerer Sichtbarkeit der GNPÖ-Arbeit nach außen
- Mehr Einbindung der Mitglieder in die Weiterentwicklung unserer Angebote
Unser Fazit
Die GNPÖ wird als relevante Plattform für Weiterbildung, Austausch und berufspolitisches Engagement wahrgenommen. Ihre Rückmeldungen sind für uns ein wichtiger Kompass – wir nehmen sie ernst und werden sie aktiv in unsere weitere Arbeit einfließen lassen.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen – und für Ihre Stimme!
NATIONAL
STELLUNGNAHME ZUR NOVELLIERUNG DES des § 430 StPO
Stärkung der klinisch-psychologischen Expertise
Mit der aktuellen Neufassung des § 430 der österreichischen Strafprozessordnung (StPO) wird ein bedeutender Schritt gesetzt: Erstmals ist gesetzlich verankert, dass Klinische Psycholog:innen auch im strafrechtlichen Kontext mit Gutachtenerstellungen beauftragt werden können – sofern keine psychiatrischen Sachverständigen zur Verfügung stehen.
Ein überfälliger Schritt zur fachlichen Gleichstellung
Diese Klarstellung stellt aus Sicht der GNPÖ eine längst überfällige Anerkennung der forensischen Kompetenz Klinischer Psycholog:innen dar. Sie unterstreicht die hohe fachliche Qualifikation unseres Berufsstandes und schafft Rechtssicherheit in einem Bereich, in dem klinisch-psychologische Expertise bereits seit Jahren gefragt ist.
Praxisnahe Lösung für eine effizientere Rechtspflege
Gerade in ländlichen Regionen sind psychiatrische Gutachter:innen oft schwer verfügbar – mit der Folge, dass Gerichtsverfahren teils erheblich verzögert wurden. Die Möglichkeit, qualifizierte Klinische Psycholog:innen mit forensischen Begutachtungen zu betrauen, ermöglicht eine zeitnahe und qualitativ hochwertige Verfahrensführung – im Sinne aller Beteiligten.
Ein starkes Signal für Multiprofessionalität
Die GNPÖ begrüßt diese gesetzliche Entwicklung ausdrücklich als wichtigen Impuls für eine multiprofessionell ausgerichtete Rechtspflege. Sie ist ein weiterer Schritt in Richtung fachlicher Gleichwertigkeit innerhalb der forensischen Begutachtung und stärkt den Beitrag Klinischer Psycholog:innen im Justizsystem nachhaltig.
QUALITÄT IST UNSER ERFOLG

Unsere Fortbildungsakademie ist offiziell anerkannt – österreichweit förderfähig
Die Gesellschaft für Neuropsychologie Österreich (GNPÖ) ist vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung als Qualitätsanbieter in der Erwachsenenbildung anerkannt und im offiziellen Ö-Cert-Verzeichnis unter Gesellschaft für Neuropsychologie Österreich: Fortbildungsakademie gelistet.
Was bedeutet Ö-Cert?
Ö-Cert ist ein österreichweit gültiges Qualitätszertifikat für Erwachsenenbildungsorganisationen – getragen vom Bundesministerium und den Ländern (gemäß Art. 15a B-VG). Es steht für transparente, vergleichbare und geprüfte Qualitätsstandards im Weiterbildungsbereich.
Ihre Vorteile als Teilnehmer:in
- Österreichweite Förderfähigkeit: Dank der Ö-Cert-Zertifizierung ist unsere Fortbildungsakademie überregional anerkannt – Weiterbildungen bei uns können somit in allen Bundesländern gefördert werden, auch wenn die Veranstaltung nicht im Wohnsitz-Bundesland stattfindet.
- Vereinfachte Förderabwicklung: Die Zertifizierung erleichtert die Beantragung individueller Förderungen – Details dazu finden Sie auf www.erwachsenenbildung.at.
Bitte beachten Sie: Ob eine konkrete Veranstaltung in Ihrem Fall förderbar ist, entscheidet die jeweilige Förderstelle individuell.
Qualität, die überzeugt
GNPÖ trägt das Qualitätssiegel der OÖ Erwachsenen- und Weiterbildungseinrichtungen

Unsere Zertifizierung basiert auf dem Erwachsenenbildungssiegel Oberösterreich, das vom Erwachsenenbildungsforum OÖ vergeben wird. Dieses Siegel bestätigt, dass die GNPÖ-Fortbildungsakademie alle erforderlichen Qualitätskriterien erfüllt – es bildet zugleich die Grundlage für unsere bundesweite Ö-Cert-Anerkennung.
Die GNPÖ-Fortbildungsakademie ist Trägerin des Qualitätssiegels der Oberösterreichischen Erwachsenen- und Weiterbildungseinrichtungen. Dieses Siegel bestätigt, dass unsere Einrichtung die hohen Qualitätskriterien des Erwachsenenbildungsforums OÖ erfüllt – von der Kursplanung über die Durchführung bis hin zur Evaluation.
Das Erwachsenenbildungssiegel ist nicht nur ein verlässlicher Nachweis für standardisierte Qualität, sondern bildet auch die Grundlage für die bundesweite Ö-Cert-Zertifizierung. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur professionellen Weiterbildung im Bereich Klinischer Neuropsychologie – transparent, qualitätsgesichert und österreichweit förderfähig.
INTERNATIONAL
SYMPOSIUM BEIM ECP 2025: Der Mehrwert der Klinischen Neuropsychologie im Gesundheitswesen
Im Rahmen des 19. European Congress of Psychology (ECP), der vom 1. bis 4. Juli 2025 in Zypern stattfand, wurde am 3. Juli ein hochkarätig besetztes Symposium unter dem Titel
„Added Value of Neuropsychology in Health Care: Insights from Neurodevelopmental, Neurological, and Psychopathological Cases“ abgehalten.
Organisiert wurde die Veranstaltung von Sandra M. Lettner (Österreichische Gesellschaft für Neuropsychologie, Mitglied des EFPA Standing Committee on Clinical Neuropsychology). Die fachliche Diskussion leitete Marios Constantinou (Department of Social Sciences, School of Humanities and Social Sciences).
Fokus auf konkrete Fallbeispiele und gesundheitspolitische Relevanz
Im Rahmen von Track 6 „Psychology in the Service of Health and Well-being“ beleuchteten die Vortragenden anhand exemplarischer Fallstudien aus den Bereichen Schizophrenie, ADHS, Epilepsie und Demenz die zentrale Rolle der klinisch-neuropsychologischen Diagnostik und Behandlung.
Deutlich wurde:
Die Klinische Neuropsychologie trägt nicht nur wesentlich zur Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens von Patient:innen bei – sie leistet auch einen messbaren Beitrag zur Verkürzung von Behandlungszeiten, Kosteneffizienz im Gesundheitswesen und gesellschaftlichen Entlastung.
Stärkung der Neuropsychologie auf europäischer Ebene
Das Symposium setzte ein klares Zeichen für die Bedeutung der Klinischen Neuropsychologie in einem integrativen, multidisziplinären Gesundheitswesen und bot eine wichtige Plattform für den europäischen Fachaustausch.
Im Jahr 2015 wurde unter dem Dach der EFPA zunächst als Task Force das Standing Committee on Clinical Neuropsychology (SCCN) gegründet – mit dem Ziel, Klinische Neuropsychologie europaweit als Spezialdisziplin zu etablieren und zu stärken.
Symposiumsbeiträge im Überblick:
Epilepsie – Neuropsychologie als unverzichtbarer Bestandteil der Versorgung
Gus A. Baker
Epilepsie betrifft weit mehr als nur Anfälle – viele Patient:innen leiden zusätzlich unter kognitiven und psychosozialen Beeinträchtigungen. Klinische Neuropsycholog:innen sind daher zentrale Mitglieder im multiprofessionellen Behandlungsteam, etwa im Kontext von Epilepsiechirurgie, medikamentöser Therapie oder psychosozialer Intervention. Ihr Beitrag verbessert die Behandlungsqualität und Patient:innenorientierung nachhaltig.
Schizophrenie – Neuropsychologische Diagnostik für bessere Prognose und Therapie
Sandra M. Lettner
Neuropsychologische Verfahren ermöglichen eine präzisere Erfassung kognitiver Defizite bei Schizophrenie – etwa in Gedächtnis, Aufmerksamkeit und exekutiven Funktionen. Sie ergänzen klinische Diagnosen, unterstützen die Therapieplanung und helfen, funktionelle Outcomes wie Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit besser vorherzusagen.
Demenz – Neuropsychologie im Zentrum interdisziplinärer Versorgung
Niall Pender
In der Betreuung neurodegenerativer Erkrankungen tragen Neuropsycholog:innen wesentlich zur differenzialdiagnostischen Abklärung, Therapieentwicklung und Angehörigenberatung bei. Sie verbessern durch fundierte Funktionsdiagnostik und individuelle Interventionsstrategien sowohl klinische Entscheidungen als auch die Lebensqualität von Patient:innen und deren Familien.
ADHS im Erwachsenenalter – Präzise Diagnostik durch neuropsychologische Expertise
Aiste Pranckeviciene
Trotz steigender ADHS-Diagnoseraten bei Erwachsenen fehlt oft eine differenzierte kognitive Abklärung. Neuropsychologische Diagnostik ermöglicht eine individualisierte Profilbildung, verbessert die diagnostische Genauigkeit und liefert Ansatzpunkte für gezielte Interventionen. Auch bei der Aufklärung über ADHS und der Steigerung der Behandlungsmotivation leisten Neuropsycholog:innen einen wichtigen Beitrag.
ABSCHLUSSBERICHT: 10 Jahre EFPA Standing Committee on Clinical Neuropsychology (2015–2025)
Ein Jahrzehnt europäischer Zusammenarbeit für die Zukunft der Klinischen Neuropsychologie
Im Jahr 2015 wurde unter dem Dach der EFPA das Standing Committee on Clinical Neuropsychology (SCCN) ins Leben gerufen – zunächst als Task Force, später als ständiges Komitee. Sein Ziel: Die Klinische Neuropsychologie als eigenständige Spezialdisziplin europaweit zu definieren, zu etablieren und nachhaltig zu stärken.
Ein Jahrzehnt voller Meilensteine
In den vergangenen zehn Jahren hat das SCCN zentrale Impulse für die Standardisierung klinisch-neuropsychologischer Ausbildung und Praxis in Europa gesetzt. Zu den wichtigsten Errungenschaften zählen:
- Europaweite Erhebungen zu Trainingsmodellen
- Ein konsensbasiertes Kompetenzprofil
- Mehrere wegweisende Publikationen, u. a. in Frontiers in Psychology
- Das 2021 verabschiedete White Paper 5.0, das die Grundlage für die Einführung eines EuroPsy Specialist Certificate in Clinical Neuropsychology bildete
mit Pilotprojekten in Österreich, Portugal, Spanien, Zypern und Finnland konnte dieses Zertifikat erfolgreich in der Praxis erprobt werden. Erste Veranstaltungen in weiteren Ländern – wie etwa Litauen – zeigen, dass das Know-how nun auch neue, bislang weniger entwickelte Programme unterstützt.
Internationale Expertise, nachhaltige Wirkung
Die Arbeit des Komitees war geprägt von fachlicher Tiefe, Kontinuität und internationaler Expertise:
- 15 Fachleute aus ganz Europa wirkten kontinuierlich mit
- 11 Mitglieder begleiteten das Projekt über den gesamten Zeitraum
- In 43 Hauptsitzungen und zahlreichen Arbeitsgruppentreffen entstanden fundierte Ergebnisse und neue Standards
Unter der Leitung von Laura Hokkanen, Erik Hessen und Sandra Lettner sowie engagierten Co-Leitungen gelang es, die Professionalisierung der Klinischen Neuropsychologie in Europa nachhaltig voranzutreiben.
Ein Abschluss – und ein neuer Anfang
Mit dem Erreichen seines zentralen Ziels – der Etablierung des EuroPsy-Zertifikats für Spezialist:innen in Klinischer Neuropsychologie – beendet das SCCN im Jahr 2025 nun seine Tätigkeit.
Sandra Lettner, langjährige Vorsitzende und Mitbegründerin des Komitees, blickt mit Stolz und Dankbarkeit auf eine intensive Dekade zurück:
„Wir konnten nicht nur gemeinsam Großes für unser Fachgebiet erreichen – wir sind auch als Menschen zusammengewachsen. Was als fachliche Kooperation begann, wurde zu einer vertrauensvollen Gemeinschaft, geprägt von Respekt, Offenheit und nicht selten auch Humor.“
Lettner dankt allen Mitgliedern für ihre Expertise, ihren unermüdlichen Einsatz und die Bereitschaft, über nationale, kulturelle und religiöse Grenzen hinweg an einer gemeinsamen Vision zu arbeiten.

Brüssel, 15.03.2024, von links nach rechts: Fernando Barbosa (Portugal), Cedric Duarte (Luxemburg), Erich Kasten (Deutschland), Sandra Lettner (Österreich), Gus Baker (Großbritanien), Laura Hokkanen (Finnland), Aiste Pranckeviciene (Litauen), Kristina Hedman (Schweden), Marios Constantinou (Zypern), Erik Hessen (Norwegen), Mary H. Kosmidis (Griechenland), Niall Pender (Irland), Sara Mondini (Italien), Robertas Povilaitis (EFPA Liaison, Board of Directors)
HISTORISCHE ENTSCHEIDUNG: EuroPsy-Zertifikat für Klinische Neuropsychologie beschlossen
Am 1. Juli 2025 hat die EFPA-Generalversammlung im Rahmen des 19. Europäischen Psychologiekongresses in Paphos (Zypern) die Einführung des EuroPsy Specialist Certificate in Clinical Neuropsychology beschlossen.
Dieser Meilenstein ist das Ergebnis einer mehrjährigen europaweiten Zusammenarbeit unter Leitung des EFPA Standing Committee on Clinical Neuropsychology und stärkt die Qualität, Vergleichbarkeit und Sichtbarkeit des Fachgebiets in ganz Europa.
Die inhaltliche Ausarbeitung des Zertifikats erfolgte durch das provisorische Specialist European Awarding Committee (pSEAC) unter Mitwirkung von Expert:innen aus Finnland, Portugal, Spanien, Zypern und Österreich – darunter Mag. Dr. Sandra Lettner (GNPÖ).
Wir gratulieren herzlich zu diesem bedeutenden Schritt für die Professionalisierung der Klinischen Neuropsychologie in Europa!
NACHLESE: THE ROAD AHEAD – AUFBAU EINES PROGRAMMS FÜR KLINISCHE NEUROPSYCHOLOGIE IN LITAUEN

Am 9. Mai 2025 fand das Online-Event „The Road Ahead: Creating a Clinical Neuropsychology Program in Lithuania“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der European Federation of Psychology Associations (Standing Committee on Clinical Neuropsychology), der Lithuanian Psychological Association (Neuropsychology Group) sowie der Lithuanian University of Health Sciences (Department of Health Psychology).
Ziel des Treffens war es, den Grundstein für die Entwicklung eines nationalen Studienprogramms für Klinische Neuropsychologie in Litauen zu legen – im Einklang mit europäischen Standards und den Anforderungen des litauischen Gesundheitssystems.
Internationale Expertinnen und Experten präsentierten bewährte Ausbildungsmodelle aus sechs europäischen Ländern sowie die Pilotierung der EuroPsy-Spezialisierungsstandards im Bereich Klinische Neuropsychologie. Den Abschluss bildete eine angeregte Paneldiskussion zur Zukunft der neuropsychologischen Ausbildung und Versorgung in Litauen. Mag. Dr. Sandra Lettner, unsere 1. Vorsitzende durfte in der Veranstaltung durchs Programm leiten.
Die Veranstaltung markierte einen wichtigen Schritt in Richtung Professionalisierung und struktureller Weiterentwicklung der Klinischen Neuropsychologie im Land.
GNPÖ UND GNP UNTERZEICHNEN MEMORANDUM OF UNDERSTANDING

Stärkung der Zusammenarbeit für die Zukunft der Klinischen Neuropsychologie
Am 20. Oktober 2023 unterzeichneten die Gesellschaft für Neuropsychologie Österreich (GNPÖ) – vertreten durch Mag. Dr. Sandra M. Lettner – und die Gesellschaft für Neuropsychologie e. V. (GNP, Deutschland) – vertreten durch Dipl.-Psych. Sabine Unverhau – ein Memorandum of Understanding (MoU).
Ziel dieser Vereinbarung ist es, die bereits bestehende, vertrauensvolle Zusammenarbeit weiter zu vertiefen und auf eine formelle Basis zu stellen.
Gemeinsame Ziele und Schwerpunkte
Die Kooperation umfasst unter anderem:
- Berufspolitische Abstimmungen
- Organisatorische Zusammenarbeit
- Förderung und Weiterentwicklung qualitätsgesicherter Fachweiterbildungen
- Kooperation bei fachlichen Grundlagenpapieren und wissenschaftlichen Projekten
Ein starkes Bündnis für die Neuropsychologie
Beide Institutionen bringen fundiertes Fachwissen, langjährige Erfahrung und breite Vernetzung in die Partnerschaft ein. Die GNPÖ freut sich auf eine intensive, zukunftsorientierte Zusammenarbeit, die nicht nur auf dem Papier besteht, sondern konkrete gemeinsame Initiativen und Projekte ermöglicht.
„Diese Vereinbarung ist ein starkes Zeichen für den Schulterschluss im deutschsprachigen Raum – im Sinne einer fundierten, vernetzten und wirksamen Weiterentwicklung unseres Fachs.“ – GNPÖ
GNPÖ UND SVNP UNTERZEICHNEN MEMORANDUM OF UNDERSTANDING

Ein gemeinsames Bekenntnis zur Weiterentwicklung der Klinischen Neuropsychologie im deutschsprachigen Raum
Am 20. Oktober 2023 unterzeichneten die Gesellschaft für Neuropsychologie Österreich (GNPÖ) – vertreten durch Mag. Dr. Sandra M. Lettner – und die Schweizerische Vereinigung für Neuropsychologie (SVNP) – vertreten durch Prof. em. Dr. Andreas U. Monsch – eine gemeinsame Absichtserklärung zur Erarbeitung eines Memorandum of Understanding (MoU).
Ziele der Vereinbarung
Mit diesem Schritt bekräftigen beide Organisationen ihr Interesse, die künftige Zusammenarbeit strukturiert und nachhaltig zu gestalten. Geplant ist ein gemeinsames Memorandum, das insbesondere folgende Bereiche regeln soll:
- Zusammenarbeit in berufspolitischen und organisatorischen Belangen
- Entwicklung und Förderung einer mehrfach qualitätsgesicherten Fachweiterbildung in Klinischer Neuropsychologie
- Anerkennung nationaler Besonderheiten bei gleichzeitiger inhaltlicher Abstimmung
Nächster Schritt: Ausformulierung des MoU
Beide Fachgesellschaften freuen sich auf die konkrete Ausarbeitung des Memorandums gemeinsam mit ihren Expert:innen – als weiteren Meilenstein für eine grenzüberschreitende, qualitativ hochwertige neuropsychologische Versorgung im deutschsprachigen Raum.
NACHLESE
NEUROPSYCHOLOGIE IM FRÜHLING 2025

Am 08.05.2025 fand das Symposium „Neuropsychologie im Frühling“ zum zweiten Mal in Folge statt. Was uns besonders freute: mit knapp 120 Teilnehmer:innen zog unser Kooperationsevent mit dem BÖP beinahe dreimal so viele Interessent:innen an wie im Vorjahr.
Nach der herzlichen Begrüßung von Mag.a Monika Glantschnig, Geschäftsführerin der ÖAP, und Mag.a Dr.in Sandra Lettner, 1. Vorsitzende der GNPÖ, starteten die Teilnehmer:innen in den äußerst informativen Nachmittag mit dem Fachvortrag von Dr. Thomas Pletschko, welcher uns das Konzept der „Neurodiversität“ näher brachte und sich für eine Sichtweise aussprach, die den Menschen im Mittelpunkt sieht und nicht seine/ihre Defizite. Rebecca Reiter, MSc. BSc. referierte anschließend über die kognitiven Defizite bei Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis und stellte den Mehrwert der Neuropsychologie im Rahmen der Behandlungsplanung in den Fokus. Nach einer kurzen Pause berichtete Ao. Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Claudia Rupp in ihrem Fachvortrag über kognitive Störungen bei Alkoholabhängigkeit, ging detailliert auf die einzelnen Domänen ein und betonte die Möglichkeit der Erholung kognitiver Defizite. Last but not least brachte uns MMag. DDr. Markus Gole mit Fakten über ME/CFS zum Staunen und betonte abschließend, dass Klinische Psychologie und Neuropsychologie bei diesem Krankheitsbild Hand in Hand gehen.
Das Symposium bot den Teilnehmer:innen innerhalb eines Nachmittages ein breit gefächertes und fachlich anspruchsvolles Programm zur Klinischen Neuropsychologie, bei welchem einerseits durch die exzellenten Vorträge und andererseits in den anschließenden Diskussionen umfassendes Fachwissen vermittelt wurde. Wir freuen uns bereits jetzt auf das kommende Symposium im Frühling 2026!
NACHLESE KAMINABEND: VERKEHRSPSYCHOLOGIE TRIFFT NEUROPSYCHOLOGIE 2024
Am 12.11.2024 fand ein virtueller Kaminabend statt, der die langjährige Verbindung zwischen der Fachsektion Verkehrspsychologie des BÖP und der Gesellschaft für Neuropsychologie (GNPÖ) unterstrich.
Die gemeinsame Veranstaltung bot eine Plattform, um die Schnittstellen zwischen Neuropsychologie und Verkehrspsychologie zu beleuchten und den fachlichen Austausch zu fördern.
Mag. Dr. Rainer Christ als Leiter der Fachsektion Verkehrspsychologie und Mag. Dr. Sandra Lettner, Vorsitzende der GNPÖ leiten mit einer Begrüßung zwei Impulsvorträge
für eine interdisziplinäre Diskussion ein. Für die Verkehrspsychologie teilte Mag. Werner Ortner sein Fachwissen mit dem Plenum, während Dr. Harald Zauner die Perspektive der Neuropsychologie vertrat.
Dabei konnten sowohl Schnittstellen, aber auch Abgrenzungen zwischen Verkehrspsychologie und Neuropsychologie beleuchtet werden. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Themen wie die Abgrenzung von Begutachtung und Behandlung, die rechtlichen Rahmenbedingungen zwischen behördlicher Meldepflicht und Verschwiegenheitspflicht sowie die unterschiedlichen Zielsetzungen der Disziplinen.
Während die Verkehrspsychologie klare Antworten zur Verkehrstüchtigkeit liefern muss, kann sich die Neuropsychologie stärker am Ziel der Patient*innen orientieren, etwa um Teilhabe am Alltag zu ermöglichen. Diskussionspunkte waren sowohl fachliche Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede in den Herangehensweisen der beiden Disziplinen.
Die Veranstaltung, die für Mitglieder des BÖP und der GNPÖ kostenfrei war, bot wertvolle Einblicke und regte zu weiteren Diskussionen an, wie die beiden Disziplinen durch interdisziplinären Dialog voneinander profitieren können, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Diese Veranstaltung wird sicherlich nicht die letzte Gelegenheit für einen spannenden gemeinsamen Austausch gewesen sein. Gerne erhalten Teilnehmer auf Anfrage das Skript: info@gnpoe.at
NACHLESE JAHRESTAGUNG 2024

Am ersten Oktoberwochenende fand die gemeinsame Jahrestagung der GNPÖ mit der GNP im Wiener Musikverein statt. Wir berichten vom Höhepunkt des österreichischen neuropsychologischen Jahres, zusammen mit dem Giselher Guttmann Preis 2024 und dem Wilhelm Strubreither Preis 2024, welche im Rahmen des Science Slams verliehen wurden. Acht Jahre nach der 3- Ländertagung in Würzburg 2016 und nur ein Jahr nach der feierlichen Unterzeichnung des Memorandums of Understanding, zwischen der GNP und GNPÖ in Hinblick auf berufspolitische sowie organisatorische Zusammenarbeit ist es gelungen, eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Titel, „Neuropsychologie gemeinsam weiterdenken“ zu organisieren.

Beiden Fachgesellschaften ist es gelungen mit der Programmgestaltung dem Titel der Veranstaltung gerecht zu werden. Hochkarätige Key Note Speaker präsentierten wie folgt, Prof. Dr. Roi Cohen Kadosh, Professor an der Oxford University am Department of Experimental Psychology, aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Neurostimulation; Prof. Dr. André Zimpel, Professor an der Universität Hamburg an der Fakultät für Erziehungswissenschaften, Neurodiversität und ein kleines bisschen über Synästhesien. In zwei herrlichen Sälen, dem Gläsernen Saal und dem Brahms Saal des Musikvereins wurde in 10 Symposien neben „klassischen“ Themenbereichen der Klinischen Neuropsychologie wie ADHS, Lesen- und Leseprobleme, Multiple Sklerose, Fahreignung (inkl. Fahrzeug zur Überprüfung der Fahreignung, welches vor dem Musikverein geparkt war) oder Neuropsychologische Interventionen ein besonderes Augenmerk auf neue Forschungs- und Anwendungsfelder der Neuropsychologie wie Sport- Neuropsychologie oder die Digitalisierung in der Neuropsychologie gelegt. Namhafte Kolleg:innen aus Österreich (zB Mag. Dr. Schöfl, Priv. Doz. Dr. Kaufmann) sowie Deutschland (zB Dipl. Psych. Unverhau, Dr. Dipl. Psych. Vohn, Dipl. Psych. Golz, PD Dr. Töpper, Prof. Dr. Müller, Dr. Randerath) konnten in ihrer Funktion als Chairs neuwertige, spannende Beiträge aus Wissenschaft und Klinik aus ihren jeweiligen Arbeitsfeldern bieten.

Die besten Nachwuchswissenschaftler:innen der österreichischen Universitäten wurden zum alljährlichen Science Slam geladen. Nach den 3-Minuten-Pitches wurden die Preisträger:innen Dr. Massaccesi, Giselher-Guttmann-Preis 2024 sowie Frau Bauer, Wilhelm-Strubreither-Preis 2024 gekürt. Die Preise sind jeweils mit Euro 1.000,- dotiert. Wir gratulieren sehr herzlich und bedanken uns auch bei allen anderen Teilnehmer:innen! Vielen Dank auch an Prof. Dr. Laura Zamarian, die als Vertreterin des Wissenschaftlichen Beirates durchs Programm führte.
1.Reihe: S. Lettner, M. Ameen, E. Göttfried, L. Zamarian; 2. Reihe: C. Massaccesi, G. Guttmann, W. Strubreither, I. Bauer

Wir freuen uns, dass Professor Gilselher Guttman auch seinen 90. Geburtstag bei uns gefeiert hat. Somit hat an diesem Wochenende doch noch etwas Gesang im Musikverein stattgefunden, der deutsch-österreichische-neuropsychologische-Expert:innen-Chor hat ein mehrstimmiges Happy-Birthday gesungen, dazu wurden seine mehr als 60 Jahre Professur gewürdigt.
Den feierlichen Abschluss des ersten Kongresstages bildete der Gesellschaftsabend, und ja, es wurde auch getanzt!; Für die internationalen Speisen auch während der Tagung sorgte der heimische Caterer „Speisen ohne Grenzen“, eine gemeinnützige Initiative zur Integration geflüchteter Menschen.
G. Guttman

anken möchten wir besonders unseren studentischen Helfer:innen, darunter auch die Mitglieder unserer Arbeitsgruppe der Studierenden der GNPÖ, welche sowohl die Vortragenden als auch die Teilnehmer:innen tatkräftig unterstützt haben.
Last but not least gebührt den Sponsoren Hasomed, HelferApp, Hogrefe und Schuhfried unser besonderer Dank, denn ohne ihre finanzielle Unterstützung hätte es keine Jahrestagung gegeben. Die Messestände trafen auf reges Interesse, wir danken den jeweiligen Betreuer:innen im metallernen Saal!
P. Hasler, V. August, F. Tschirch und S. Lettner

Aus unserer Sicht konnten, entsprechend des Arbeitstitels der Tagung, Brücken gebaut werden; Es gab einen regen Austausch zwischen Wissenschaft, Klinik und Industrie, aber auch zwischen den einzelnen Mitgliedern beider Gesellschaften und insbesondere beider Vorstände. Wir freuen uns auf eine weitere enge und inspirierende Zusammenarbeit!
S. Lettner und W. Strubreither
Im Rahmen der Tagung fanden auch die Generalversammlungen beider Gesellschaften mit jeweiligen Neuwahlen des Vorstandes statt. Wir bedanken uns für ihr Vertrauen und nehmen die Bestätigung des Wahlvorschlages dankend an (der Vorstand wurde in der bestehenden Konstellation wieder gewählt).

GNPÖ: W. Strubreither, K. Proksch, A. Kollmann, T. Pletschko, S. Lettner; GNP: R. Vohn, S. Unverhau, U. Beinhoff, M. Töpper, L. Dross
NACHLESE NEUROPSYCHOLOGIE IM FRÜHLING 2024

Der Beginn einer neuen Tradition! Es war eine spannende und zugleich aufregende Aufgabe, durch das Programm des Symposiums „Neuropsychologie im Frühling“ zu führen. Der Mehrwert der klinischen Neuropsychologie wurde durch die Behandlung spezieller Fälle über die gesamte Lebensspanne hinweg hervorgehoben. Thomas Pletschko beschrieb den Nachteilsausgleich für chronisch kranke Kinder und Jugendliche auf Basis der gesetzlichen Grundlagen in Österreich. Er geht dabei beispielsweise auf das Schulunterrichtsgesetz ein und erläutert die Begründung für die Unterstützung der Betroffenen.
Anhand des Fallbeispiels eines neunjährigen Mädchens mit zerebraler visueller Informationsverarbeitungsstörung wird nicht nur gezeigt, wie klinische Neuropsychologie funktioniert, sondern auch, welche unglaublichen Teilhabechancen der Patientin auf Basis dieser Untersuchung geboten werden können. Benachteiligungen müssen nicht sein! Jutta Bilino erläuterte das menschliche Erleben und Verhalten über die Lebensspanne hinweg auf unglaublich verständliche und doch komplexe Weise und konzentrierte sich dabei auf die zeitlichen Veränderungen der visuellen Wahrnehmung des gesunden Gehirns. Visuelle Wahrnehmung als Fenster zur Welt und die enge Verflechtung mit verschiedenen Ebenen der Verarbeitungsstufen der Wahrnehmung bis hin zur prädiktiven Wahrnehmung. Andreas Monsch hält ein Plädoyer für die Früherkennung leichter Demenzformen, beginnend mit einem Screening, das auch in der Hausarztpraxis durchgeführt werden kann, das zu frühzeitigen Interventionen führen und Risikopatienten herausfiltern soll, die zur eingehenden Diagnostik an den Arzt überwiesen werden sollten. Ein herzliches Dankeschön an das ÖAP-Team für die Organisation, an das GNPÖ-Team für die Zusammenstellung des Programms und nicht zuletzt an die TeilnehmerInnen!