WEBINAR: Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) nach Hirnschädigung: Eine Einführung
Samstag, 15.11.2025, 09:00 bis 16:30 Uhr
Online, via Zoom
Ziele
– Aktualisierung/Erwerb von Basiswissen zu psychischen Beschwerden nach Hirnschädigung mit Fokus auf Depression und Angst (Ätiologie, Risikofaktoren, Prävalenz)
– Erwerb von Grundlagenwissen zur Akzeptanz- und Commitment-Therapie nach Hayes (Hexaflex, Emotionskontrolle, Erlebnisvermeidung, Zielstellung) und ihrer empirischen Fundierung bei Klient:innen mit Hirnschädigung
– Selbsterfahrung mit ausgewählten Achtsamkeits- und ACT-Techniken in Einzel- und Kleingruppenübungen
– Anwendung der Inhalte auf eigene Fälle aus der klinischen Praxis und Erarbeitung von Fallkonzeptionen mit Hilfe der ACT-Matrix
Inhalt
Klinisch relevante Symptome von Depression und Angst betreffen je nach neurologischer Grunderkrankung ein Viertel bis die Hälfte neuropsychologischer Klient:innen. Diese Beschwerden haben zusätzliche negative Auswirkungen auf kognitive Leistungsfähigkeit und Rehabilitationserfolg. Trotzdem bleiben sie häufig unbehandelt und dies deutlich häufiger als bei Personen ohne Hirnschädigung. Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie oder kurz ACT stellt hier einen vielversprechenden Therapieansatz dar. Studien zeigen eine gute Wirksamkeit in verschiedenen Settings und Personengruppen. Die ACT unterscheidet zwischen natürlichem Leid, das im Leben nicht vermeidbar ist, wie z. B. die Einschränkungen in Folge eines Schlaganfalls, und unnatürlichem Leid, das Menschen selber schaffen durch den Versuch, negatives Erleben zu kontrollieren, wie z. B. sozialer Rückzug aus Angst vor Bewertung oder Überforderungserleben. Daher findet dieser Ansatz bei somatischen Erkrankungen vermehrt Anwendung, um psychische Beschwerden zu lindern, während er in der Neuropsychologie noch weniger verbreitet ist.
In dem Seminar wird zunächst eine Einführung in psychische Beschwerden nach Hirnschädigung gegeben und die theoretischen Grundlagen der ACT vermittelt. Diese beiden Bereiche werden verknüpft, um das Potenzial der ACT in der neuropsychologischen Behandlung aufzuzeigen. In Einzel- und Kleingruppenübungen werden ausgewählte Techniken der ACT erprobt. Anschließend können Teilnehmende eigene Fälle aus der klinischen Praxis einbringen, um diese vor dem Hintergrund der ACT zu diskutieren und erste Fallkonzeptionen in dem Therapierational zu entwickeln.
Seminarleitung
Dr. Simon Ladwig
Seminargebühren
GNPÖ-Mitglieder €236,-
BÖP-Mitglieder €236,-
Nicht-Mitglieder €280,-
Fortbildungseinheiten
8 UE
Anrechenbar auf das Curriculum
Neuropsychologische Störungsbilder (2 UE)
Neuropsychologische Interventions-, Behandlungs- und Beratungskompetenzen (6 UE)
Literaturempfehlungen
Kangas, M., & McDonald, S. (2011). Is it time to act? The potential of acceptance and commitment therapy for psychological problems following acquired brain injury. Neuropsychological Rehabilitation, 21(2), 250-276
Hayes, S. (2020). Kurswechsel im Kopf. Beltz
Wengenroth, M. (2017). Therapie-Tools. Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT). 2. Auflage. Beltz