25. Jubiläums-Jahrestagung der GNPÖ
Vom 20.-21.10.2023 fand heuer die 25. Jahrestagung der GNPÖ in Wien statt. Zwei Tage vollgepackt mit einer Vielzahl an spannenden Vorträgen aus den verschiedensten Bereichen der Neuropsychologie sowie aus angrenzenden
Fachbereichen haben viele Teilnehmer:innen angelockt, die sich die Jubiläumsausgabe unserer Veranstaltung nicht entgehen lassen wollten.
Großgeschrieben wurde bei der heurigen Tagung, wie es bereits der Titel verrät, die „Interdisziplinarität“, weshalb neben vielen Expert:innen aus unseren Reihen auch zahlreiche Fachgrößen aus den der Neuropsychologie angrenzenden Fachgebieten eingeladen wurden. Hierbei freuten wir uns besonders, dass diesem Ruf so begeistert gefolgt wurde und wir Vortragende aus der Ergotherapie, der Logopädie,
der Medizinphysik, der Neurochirurgie, der Neurologie, der Orthoptik, der Pädagogik, der Pflege, der Physiotherapie, der Psychotherapie sowie zwei Vertreter:innen der Rote Nasen Clowndoctors begrüßen durften.
Zudem fand am zweiten Veranstaltungstag eine äußerst anregende, von Dr. Walter Schlögl moderierte Podiumsdiskussion mit den Vertreter:innen der Ergotherapie, Logopädie, Neurochirurgie, Neuropsychologie und Physiotherapie statt.
Professorin Laura Hokkanen, PhD war eine der Festredner:innen, welche sich mit Berufspolitik auf nationaler und Internationaler Ebene befasst. Sie berichtet über die Europäische Entwicklung zur Qualitätssicherung des Europäischen Zertifikat in CNP. Prof. Strubreither hat eine Rückschau auf die Erfolge in 25 Jahren ehrenamtlicher Arbeit in der GNPÖ gemacht. Auch Dipl.Psych. Sabine Unverhau hat die berufspolitische Arbeit in Deutschland beschrieben. Unsere Präsidentin Mag. Dr. Sandra M. Lettner hat die Resultate und die qualitätsgesicherte Arbeit in naher Zukunft herausgestrichen. Einig waren sich alle, Engagement, Herzblut und Fachwissen weisen den Weg in eine Qualitätsgesicherte Zukunft der Klinischen Neuropsychologie auf nationaler und internationaler Ebene und die Fachverbände können sich durch viele Mitglieder besser entfalten und diese auch effizienter unterstützen!
Gedankt sei an dieser Stelle auch den Sponsor:innen – der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt, den Firmen Schuhfried, Insight Instruments und Hasomed – ohne die unsere Jahrestagung nicht in dieser Form möglich gewesen wäre!
Clowns bringen Humor und Leichtigkeit zur Jubiläumstagung! Gesundheitsclownerie wirkt: Und das nicht nur bei den Kindern, auch bei Erwachsenen mit Demenz. Sie wirken sich positiv auf die Beziehung Pflege
zu Patient:innen aus, fördern die Kommunikation, Reaktivieren, Entspannen und machen die Patient:innen dadurch aufnahmefähiger.
Am 20.10.2023 haben die GNPÖ, vertreten durch Mag. Dr. Sandra M. Lettner und die GNP, vertreten durch Dipl.- Psych. Sabine Unverhau ein Memorandum of Understanding unterzeichnet.
Beide Institutionen haben vereinbart die Zusammenarbeit in berufspolitischen Belangen, in organisatorischen Belangen, und hinsichtlich der mehrfach qualitätsgesicherten Fachweiterbildung sowie die Zusammenarbeit bei fachlichen Grundlagenpapieren oder wissenschaftlichen Agenden zu vertiefen.
Wir sind gespannt auf die gemeinsame Wertschöpfung, die auf dem fundierten Fachwissen und der Stärke beider Institutionen basiert. Die langjährige bereits bestehende Zusammenarbeit kann somit nun nicht nur auf dem Papier sondern auch in weiteren Taten wachsen.
Am 20.10.2023 haben die GNPÖ, vertreten durch Mag. Dr. Sandra M. Lettner und die SVNP, vertreten durch Prof. em. Dr. Andreas U. Monsch eine Absichtserklärung für die Erstellung eines Memorandum of Understanding unterzeichnet, welches die gemeinsamen Belange festhalten soll. Die Zusammenarbeit in berufspolitischen und in organisatorischen Belangen sollen näher bezeichnet werden, sowie ein klares Commitment zu einer gemeinsamen mehrfach qualitätsgesicherten Fachweiterbildung zur Klinischen Neuropsychologie, unter Beibehaltung der nationalen Gegebenheiten.
Beide Organisationen freuen sich schon mit ihren Expertinnen auf die Ausformulierung des MOU!
Erkenntnisreiche Diskussion mit Vertreter:innen der Berufsverbände der Physiotherapie, Neuropsychologie, Ergotherapie und Logopädie, unterstützt durch einen Vertreter der Neurochirurgie.
Eine enge Zusammenarbeit auf diagnostischer und therapeutischer Ebene wird von allen Vertreter:innen forciert.
Wir wissen um die Fähigkeiten und um das Expert:innenwissen der anderen Gesundheitsberufe, können die Berufsfelder abgrenzen und uns auch noch weiter annähern, im Sinne
unserer Patient:innen, darin waren sich die Kolleg:innen einig.
Die Geschichte hat gezeigt, dass eine Profilierung einer jungen Berufsgruppe notwendig ist. Während die Zusammenarbeit in Institutionen eher geregelt ist, formieren sich die
interprofessionellen Netzwerke im ambulanten Versorgungsbereich erst allmählich. Gemeinsame Patient:innenpfade zu erstellen und den intra- mit dem extramuralen Bereich besser zu verbinden wurden als Möglichkeiten diskutiert. Einigkeit herrschte gemeinsam die bestmögliche und Ressourcen schonendste Versorgung für Patient:innen anzustreben.
Den Wilhem-Strubreither Preis 2023 dürfen wir Dr. Cristina Florea zusammen mit Ihrer Co-Autorin Jasmin Preiß, MSc., BSc., für Ihre Arbeit- Birth and early parenting during the COVID- 19 pandemic: A cross-sectional study in the Austrian and German population.” überreichen.
Beim Referent:innen-Empfang wurden die fachlichen Diskussionen fortgeführt, und auch Spaß durfte sein!
Professorin Laura Hokkanen PhD wurde aus Helsinki zugeschaltet und berichtete von der berufspolitischen Arbeit auf internationaler Ebene, welche in Bälde ein europäisches Zertifikat für Klinische Neuropsychologie zur Folge haben wird.
Als die Gesellschaft für Neuropsychologie Österreich – GNPÖ – 1999 gegründet wurde, war zwar der Begriff „Klinische Psychologie“ gesetzlich geschützt, eine „Klinische Neuropsychologie“ gab es aber in Österreich nicht. Aus-, Fort- und Weiterbildung konnten von österreichischen Psycholog:innen, die neuropsychologisch tätig waren, vorwiegend in Deutschland konsumiert werden. Ein Erfahrungsaustausch auf den Gebieten der neuropsychologischen Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation war aufgrund der fehlenden Vernetzung der hier arbeitenden klinischen Neuropsycholog:innen nur in sehr geringem Maße möglich.
Primäres Ziel war, allen Psycholog:innen die Möglichkeit einer qualitativ höchstwertigen neuropsychologischen Weiterbildung bei möglichst geringen Kosten in Österreich anzubieten. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der österreichischen Psycholog:innen BÖP.
Der GNPÖ ist es aber bald nach ihrer Gründung nicht nur um Fort- und Weiterbildung gegangen. 2001 wurde das erste österreichische Curriculum ausgearbeitet, die gesetzliche Verankerung erfolgte dann in der Spezialisierung „Neuropsychologie“. Damit wurde auch ein Titelschutz erreicht.
Intern wurden die GNPÖ Fortbildungsakademie gegründet, ein Wissenschaftlicher Beirat eingesetzt, Fachgruppen installiert, Regionalgruppen zusammengesetzt, Studierende bekamen ein eigenes Forum, wissenschaftliche Arbeiten wurden (und werden) gefördert, die Zeitschrift für Neuropsychologie mit einem österreichischen Redaktionsteam ausgestattet und allen Mitgliedern zugänglich gemacht und ein weites Mitgliederservice aufgebaut.
National besteht eine enge Kooperation mit dem BÖP und mit der Österreichischen Akademie für Psychologie ÖAP, die GNPÖ ist allgemeiner Ansprechpartner im österreichischen Gesundheitswesen und ist im Psychologenbeirat und im Beirat für psychosoziale Gesundheit des Gesundheitsministeriums vertreten.
International ist die GNPÖ Gründungsmitglied der Federation of the European Societies of Neuropsychology FESN und ist weiterhin in dieser vertreten. Sie ist auch Mitglied der International Neuropsychological Society INS. Expert:innen der GNPÖ arbeiten auch federführend in der European Federation of Psychologists Associations EFPA mit.